Am heutigen Dienstagvormittag sprachen bei Berglandmilch in Aschbach LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Geschäftsführer Josef Braunshofer, Obmann Stefan Lindner und AMA Marketing-Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek im Rahmen eines Pressegespräches, moderiert von Geschäftsführer Georg Lehner, zum 30-jährigen Bestandsjubiläum von Berglandmilch. Das Unternehmen wurde 1994 gegründet und ist heute der größte österreichische Milch-Verarbeiter.
„Ich freue mich jedes Mal, wenn ich einen Milchwagen sehe, weil ich dann weiß, dass wieder beste Lebensmittel vom Land in die Stadt transportiert werden. Und weil ich dann weiß, dass im ländlichen Raum Wertschöpfung passiert und investiert wird“, sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und ergänzte: „Heimische Milch und Käse schmecken gut, bringen Wertschöpfung und sind auch Botschafter der Heimat.“ Denn, so Pernkopf, „die Landwirtschaft ist für Niederösterreich wichtig. Das hat sich in den letzten Jahren mit unterbrochenen Lieferketten ganz deutlich gezeigt. Berglandmilch hat gemeinsam mit vielen anderen Mitbewerbern für Versorgungssicherheit gesorgt.“
Berglandmilch stehe zu 100 Prozent im Eigentum der Bäuerinnen und Bauern, wodurch sie „eigene Chefs und Eigentümer, aber auch wichtiger Arbeitgeber“ seien. Mit dieser Struktur halte man die Produktion im Land und könne auch weiterhin Versorgungssicherheit garantieren. Zugleich unterstrich der LH-Stellvertreter, dass Bürokratie im Sinne von Lebensmittelsicherheit gut sei, „wir brauchen aber keine Überbürokratisierung. Für uns ist Kennzeichnung ganz wichtig, Konsumenten haben ein Anrecht darauf, zu wissen, woher die Produkte kommen.“
Berglandmilch-Geschäftsführer Josef Braunshofer sagte, er finde es beachtlich, dass sich Milchbauern vor 30 Jahren zusammengeschlossen und die Genossenschaft gegründet haben. Berglandmilch strenge sich maximal an, um „unseren Konsumenten Markenprodukte mit höchster Qualität anzubieten, wohlschmeckend und aus heimischem Ursprung. In diesem Paket liegt die Zukunft.“ Hohen Wert lege Berglandmilch zudem auf Nachhaltigkeit und Tierwohl. Im Milchsektor sei man ein Vollanbieter, Braunshofer dazu: „Das war die letzten 30 Jahre so, das wird auch die nächsten Jahre so bleiben. Wir wollen eine breite Palette an Milch- und Molkereiprodukte anbieten.“ Neben dem heimischen Markt sei der Export für Berglandmilch wirtschaftlich von großer Bedeutung: „Ohne Export gäbe es uns nicht“, so Braunshofer. Hauptexportland sei Deutschland.
Obmann Stefan Lindner führte aus, dass er mit dem Jubiläum eine „Riesenfreude“ habe. Berglandmilch sei heute „einer der größten lebensmittelverarbeitenden Betriebe Österreichs. Heute sind wir Molkereigenossenschaft, die 40 Prozent des gesamten österreichischen Milchaufkommens sammelt.“ Die Berglandmilch erwirtschaftete zu Beginn einen Umsatz von 340 Millionen Euro, zuletzt wurde er mit 1,284 Milliarden Euro mehr als verdreifacht. Die Milchverarbeitung habe sich von anfänglich 680 Millionen Kilogramm auf 1,3 Milliarden Kilogramm verdoppelt. Die Exportquote sei von damals acht Prozent auf knapp 40 Prozent gewachsen, die Anzahl der Lieferanten habe sich von 22.562 auf 8.654 reduziert. „Wir sind eine Vorteilsgemeinschaft mit vielen Dialekten, sammeln Milch von 690 Almen bis ins Südburgenland und sind in sechs Bundesländern tätig. Wir wollen gute Lebensmittel und Produkte machen, mit denen wir am Markt unsere Position erarbeiten und behaupten“, so Lindner, der betonte, dass Berglandmilch einen überdurchschnittlichen Milchpreis auszahle und zugleich das Unternehmen weiterentwickle. Er merkte an, dass der Pro-Kopf-Verbrauch an Trinkmilchkonsum zwar zurückgehe, aber gesamt betrachtet heute mehr Milchprodukte konsumiert werden als früher.
AMA Marketing Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek gratulierte zum Jubiläum und sagte, dass AMA und Berglandmilch gleichermaßen für „hochwertige regionale Lebensmittel brennen.“ Heuer sei es gelungen, mit dem Zusatzprogramm „Tierhaltung plus“ die nächste Stufe der Gütesiegel einzuführen. Das Ziel sei es, die Anforderungen der Konsumentinnen und Konsumenten zu erfüllen, diese seien mit Nachhaltigkeit und Tierwohl klar definiert. Über 13.000 Betriebe seien in das neue Programm bereits eingestiegen, über 8.000 davon seien Berglandmilch-Betriebe.