Aufschlussreiche Ergebnisse zur Nationalratswahl liefert eine aktuelle Demox-Analyse. Zwar gingen in ländlichen Regionen viele Stimmen von der ÖVP zur FPÖ, aber klar ist, dass es dabei nicht die Bauern waren, die der ÖVP den Rücken zugekehrt haben, so die Meinungsforscher.
In Niederösterreich wählten knapp zwei Drittel der Bäuerinnen und Bauern die ÖVP – mehr als im Bundesschnitt der österreichischen Bauern und mehr als doppelt so viel im Vergleich zum Gesamtergebnis von 30 Prozent der ÖVP in Niederösterreich. Das war ein entscheidender Baustein für den Erhalt des ersten Platzes in Niederösterreich für die ÖVP. „Die Verluste der Volkspartei waren bei der Nationalratswahl deutlich: sie verlor bei allen Alters- und Berufsgruppen und in allen Regionen. Die Bäuerinnen und Bauern sind eine der Volkspartei sehr treue Wählergruppe, daher ist der Anteil der Wählerinnen und Wähler für die Volkspartei in diesem Berufssegment sehr hoch. Dass in Zeiten wie diesen fast zwei Drittel einer Berufsgruppe eine Partei wählen, ist ein außergewöhnlich hoher Wert, sowohl was Zustimmung als auch Mobilisierung betrifft“, weiß Paul Unterhuber, Meinungsforscher des Demox-Instituts. Grund zur Freude sieht man beim NÖ Bauernbund trotzdem nicht. War der Unterschied zu den Freiheitlichen im Land bei der EU-Wahl noch 20.000 Stimmen, schrumpfte dieser bei der Nationalratswahl auf nur mehr 8.000 Stimmen.

Starker Wahlkampf unter den Bauern
NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek lobt den intensiven Wahlkampf der niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern sowie ihr unnachgiebiges Engagement mit kreativen Ideen: „Der Bauernbund steht für harte ehrliche Arbeit und vor allem für großen persönlichen Einsatz. Deshalb setzen wir auch im Wahlkampf auf das persönliche Gespräch und auf Aktionen, die Aufmerksamkeit erzeugen, aber wenig Geld kosten, wie Landschaftselemente. Unsere Mitglieder haben alles gegeben und entscheidend dazu beigetragen, dass in Niederösterreich der erste Platz gehalten werden konnte. 100 Erntegespräche in den Sommermonaten zur intensiven Erntezeit, 20 große Landschaftselemente – eines in jedem Bezirk – und die XXL-Werbung der Bauernbundjugend für Klaudia Tanner auf einem Acker im Waldviertel führten zu einer riesigen Online- und Medienresonanz sowie einer Mobilisierung in den letzten Stunden. Das alles wurde mit einem guten Vorzugsstimmenergebnis für die Kandidatinnen und Kandidaten des NÖ Bauernbundes belohnt, die im Vergleich zur Sensations-Nationalratswahl 2019 sogar besser abgeschnitten haben. Gegen den Trend im Bund und im Land – das ist eine außergewöhnliche Leistung und ein echter Lichtblick. Danke an die Bauernbündler im Land!“