„ImWind“ errichtet neuen Agri-Solarpark im Bezirk Mistelbach
Pro Jahr soll das Photovoltaik-Projekt in Gaweinstal (Bezirk Mistelbach) rund 3.200 Tonnen CO2 einsparen. Die Einspeisung erfolgt direkt über die Infrastruktur eines bestehenden Windparks. Die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen bleibt weiterhin möglich. „Ein Musterbeispiel für die erfolgreiche Mehrfachnutzung von Infrastruktur und Boden“, so WKNÖ-Standortanwalt Christoph Pinter.
Rund 8.200 Module wird der neue Solarpark in Gaweinstal künftig umfassen. Umgesetzt wird dieses PV-Projekt vom St. Pöltner Unternehmen „ImWind“, das seit über 25 Jahren Wind- und Photovoltaikparks baut. Für die geplante PV-Anlage mit rund 5MWp Leistung setzt der Betrieb erstmals auf „Tracker-Module“, die dem Verlauf der Sonne folgen. Diese Technik ermöglicht eine noch effizientere Stromproduktion. Außerdem können die Module im sogenannten „Bewirtschaftungsmodus“ senkrecht ausgerichtet werden, was eine nahezu uneingeschränkte landwirtschaftliche Nutzung der Fläche möglich macht.
Pinter: „Netzausbau darf zu keinen höheren Strompreisen führen. Hybridparks sind Zukunftsmodell.“
Mit der Drogeriemarktkette „dm“ hat das PV-Projekt in Gaweinstal bereits einen Abnehmer für den erzeugten Strom gefunden. Die Anlage wird rund 70 „dm“-Filialen mit Sonnenenergie versorgen und damit etwa ein Sechstel des gesamten Strombedarfs des Unternehmens decken. Um weitere derartige Projekte in Niederösterreich zu ermöglichen, braucht es laut dem WKNÖ-Standortanwalt Christoph Pinter neue Finanzierungsmodelle: „Beim Ausbau der Netzinfrastruktur muss unbedingt darauf geachtet werden, dass zusätzliche Netzkosten und Abgaben nicht zu erhöhten Strompreisen führen. Mit einer fairen Verteilung der anfallenden Kosten sowie einer planbaren Finanzierung schaffen wir Anreize für heimische Betriebe, um in erneuerbare Energien zu investieren“.
„Die Mehrfachnutzung von Flächen und bestehender Infrastruktur ist für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende besonders wichtig. Dieses Projekt zeigt vor, wie bestehende Netze und Umspannwerke von Windparks für PV-Anlagen ohne weiteren Ausbau zusätzlich verwendet werden, landwirtschaftliche Flächen effizient für PV-Anlagen nutzbar gemacht werden und auch Betriebe davon profitieren können“, betont WKNÖ-Standortanwalt Christoph Pinter und merkt an: „Dafür ist die Festlegung von Zonen für erneuerbare Erzeugungsanlagen (Wind und PV) so zu planen, dass eine Mehrfachnutzung der Infrastruktur im Rahmen von Hybridparks möglich ist und Areale für weitere Leitungen und Umspannwerke mitgedacht werden. Hier braucht es die Unterstützung seitens der Politik.“
Foto: © ImWind