Schubert mit allen Sinnen: Ildiko Raimondi, künstlerische Leiterin der „Schubertiaden“, lädt u.a. zur Lesung mit Schriftsteller Franz Schuh und lässt uns durch die Augen der Frauen auf Mensch und Musiker blicken.
Im Schubert Schloss Atzenbrugg im Tullnerfeld nahe der Hauptstadt kann man auf besonders stimmungsvolle und authentische Weise in die Welt des großen Komponisten eintauchen. Um knapp 1,5 Millionen Euro wurden Museum und Gartenanlage renoviert, im Juni 2024 eröffnete das Schloss dann in frischem Glanz. Gäste dürfen sich auf ein hochwertiges Kulturprogramm bis in den Herbst hinein freuen – dafür steht auch die neue künstlerische Leiterin der „Schubertiaden:“ Kammersängerin, Integrationsbotschafterin und Professorin für Sologesang Ildikó Raimondi präsentiert im September 2024 mehrere Highlights, die an die große Vergangenheit anschließen – immerhin verbrachte hier Franz Schubert mit seinem Freundeskreis von 1820 bis 1822 und wahrscheinlich auch 1823 sorglose Tage abseits der Enge Wiens in der Biedermeierzeit. Diese „Landpartien“, wie im berühmten Aquarell von Leopold Kupelwieser dargestellt, haben auch sein musikalisches Werk beeinflusst. In die Musikgeschichte ging das Schloss u.a. auch durch die „Atzenbrugger Tänze“ ein, die er ebendort spielte.
Sinnliche Schubertiaden: So wird der September im Schubert Schloss Atzenbrugg
Nach der (bereits ausverkauften) „Schubert Serenade“ des Landes Niederösterreich am 1. September mit Rafael Fingerlos (Bariton), Sascha El Mouissi (Klavier) und Andrea Eckert (Rezitation) folgt eine „Schubertiade“ der Sonderklasse:
- Unter dem Motto „MUSIK-MISUK, Bekenntnisse eines Unmusikalischen“ begegnen sich am September Wort und Klang auf höchstem Niveau: Schriftsteller und Essayist Franz Schuh unterhält bei seiner Lesung mit klugem Humor, Ildikó Raimondi (Sopran) und Andrea Linsbauer (Klavier) präsentieren ausgewählte Lieder von Franz Schubert, Hugo Wolf und Gustav Mahler.
- Am September werfen wir einen weiblichen Blick auf den Künstler: Bei „Schubert und seineZeitgenossinnen“ mit Klaudia Tandl (Mezzosopran), Gisela Jöbstl (Klavier) und Gabriele Jacoby (Lesung) werden Schubert-Lieder und Texte von Bettina von Arnim, Louise Aston, Helmina von Chézy, Karoline von Günderrode, Karoline Pichler, Johanna Schopenhauer, Rahel Varnhagen und Schuberts Schwester Maria Theresia dargeboten.
Lustwandeln und interdisziplinäres Genießen im neuen Schubert Museum
Auch abseits der Schubertiaden kann man immer mittwochs bis sonntags tief in die Welt von Franz Schubert eintauchen: Das Herzstück des Schubert Schloss Atzenbrugg ist sein von „Fuhrer, Wien“ umgestaltetes Museum mit einem zeitgemäßen Setting, das den Sprung in die Geschichte zum Vergnügen macht. „Die neue Ausstellung öffnet einen ganzen Fächer an Inhalten: Wie war das Leben des Musikers? Was hat ihn beeinflusst? Und warum kam er gerade nach Atzenbrugg? All diese Fragen werden für das Publikum, ob groß oder klein, Kenner oder Laie in einer interaktiven, ansprechenden Museumsdidaktik auf 600 Quadratmeter neu erzählt und bieten die Möglichkeit alle Facetten des Künstlers zu entdecken“, so Kuratorin Agnes Brandtner. Ob im großzügigen, von der „Gärtnerei Lederleitner“ gestalteten Park mit seinem -Häuschen und den vielen interaktiven Vermittlungsstationen oder beim Lustwandeln durch die prachtvoll renovierten Innenräume samt Hör- und Video-Installationen – der Spirit Schuberts ist auf Schritt und Tritt spürbar.