Am gestrigen Mittwochabend wurde das neue Lehrlingsquartier der VERBUND AG in Ybbs offiziell eröffnet. Zahlreiche Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Führungskräfte des Unternehmens, Gäste aus Wirtschaft, Bildung und Politik – darunter auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bundesminister Martin Kocher – sowie viele Verbund-Lehrlinge nahmen an der Eröffnungsfeier teil.
„Jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, bildet Lehrlinge aus“, sagte die Landeshauptfrau und betonte: „Unsere bestens ausgebildeten Lehrlinge von heute sind unsere Fachkräfte von morgen, die wir dringend brauchen, um wettbewerbsfähig zu sein, unseren Wirtschaftsstandort zu stärken und unseren Wohlstand zu erhalten.“
Seitens der Politik sorge man für die besten Rahmenbedingungen in Partnerschaft mit Wirtschaft und Sozialpartnern, um erfolgreiche Lehrausbildungen auf der Höhe der Zeit anbieten zu können. Besonders wichtig sei dabei bereits die Entscheidungsphase der jungen Menschen, welchen beruflichen Weg sie künftig einschlagen werden. „Dazu führen wir bei uns in Niederösterreich seit Jahren in enger Kooperation mit der Wirtschaftskammer sehr erfolgreich den ,Talentecheck´ durch“, führte Mikl-Leitner aus, „wo jeder und jede Jugendliche Talente und Stärken ausmachen und sich dementsprechend für die Zukunft orientieren kann.“ Der Talentecheck werde wissenschaftlich begleitet, im Beratungsgespräch mit Bildungsexpertinnen und Experten analysiert und sei „enorm wichtig, denn nur, wenn man seinen Job engagiert und mit Freude macht, erbringt man auch gute Leistungen.“
Der Verbund sei ein attraktiver Arbeitgeber, so die Landeshauptfrau abschließend, weil er junge Menschen nicht nur ausbilde, das Unternehmen wisse auch um die Wichtigkeit von „Klima, Vertrauen, Beziehung und eine wunderbare Umgebung“ – das alles habe man mit dem neuen Lehrlingsquartier geschaffen.
Österreich arbeite eng mit der Wirtschaft zusammen, sagte Bundesminister Martin Kocher, um die Lehre als „moderne Ausbildungsform noch besser in die Auslage zu stellen.“ Er hob hier die „duale Ausbildung“ hervor, ein „Alleinstellungsmerkmal weltweit“, so der Minister und damit ein „Asset, den man nicht hoch genug schätzen kann“, denn aufgrund dessen würden sich Unternehmen dafür entscheiden, in Österreich weiter zu investieren oder sich anzusiedeln.
Wichtig sei vor allem die Weiterentwicklung der Lehre – hier sprach er von „einer der größten Reformen der Ausbildung seit Jahrzehnten“, die im nächsten Jahr wirksam werde: die Höhere Berufliche Bildung. Dabei gehe es um qualitätsgesicherte, zertifizierte Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Berufsausbildung nach absolvierter Lehre für bessere Einkommens- und Aufstiegschancen im erlernten Beruf. „Die Lehre ist keine Sackgasse“, schloss Kocher, deshalb müsse man sie auch in der Öffentlichkeit als „,die´ Option der Ausbildung“ positionieren.
„Lehre ist mehr als eine technische Ausbildung, die Lehre ist eine Lebensschule“, so Michael Strugl, CEO der VERBUND AG in seinem Statement. Wir bieten in unserem Unternehmen tolle Perspektiven für unsere jungen Menschen, wollen Rahmenbedingungen anbieten, wo sich unsere Lehrlinge wohlfühlen und ich denke, unsere neues Lehrlingsquartier zeigt, was wir damit meinen.“ Auch die Abschlussquote der VERBUND Lehrlinge zeige, wie attraktiv eine Lehre beim Unternehmen sei. „Wir haben eine Abschlussquote von fast 100 Prozent, 60 Prozent schließen mit Auszeichnung ab“, so Strugl. Besonders freue ihn, dass man immer mehr junge Frauen „für diesen sehr männerdominierten Beruf“ gewinnen könne, die im Unternehmen „Weltklasse-Perspektiven“ haben.
Der Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH, Michael Amerer, sprach über die Geschichte der Lehrausbildung im Unternehmen und brachte Zahlen, Daten und Fakten zur neuen LernWerkStatt Donau: „In drei Jahren und mit einer Investition von 12,2 Millionen Euro haben wir einen modernen, nachhaltigen Lehrlingscampus geschaffen, an dem nicht nur gut ausgebildet wird, sondern an dem unsere Jugendlichen auch gut aufgehoben sind. Das Quartier verfüge u.a. über 42 Einzelzimmer, darunter auch drei rollstuhlgerechte, Seminar- und Gemeinschaftsräume und einen hauseigenen Fitnessraum.
Zu Wort kamen auch der Leiter der Lehrwerkstatt Robert Nußbaummüller, der das neue Lehrlingsquartier als „Herzensprojekt“ bezeichnete, sowie Lehrlinge aus dem ersten Lehrjahr, die über ihre Ausbildung und die Freude an dem neuen Quartier sprachen. Die Lehrlinge befüllten zudem eine Zeitkapsel mit einer Urkunde und Botschaften mit Wünschen für die „Lehre der Zukunft“.
Die Bürgermeisterin von Ybbs a.d. Donau Ulrike Schachner übergab die neue Hausnummer für das Lehrlingsquartier, gesegnet wurde die „LernWerkStatt Donau“ von Bischof Alois Schwarz. Das Bläserensemble der Musikschule Donauklang begleitete die Eröffnungsfeier musikalisch.