Wiener Lichtblicke 2024 in Baden
Mit einer faszinierenden Eröffnungsperformance in der Kirche St. Stephan wurden die Wiener Lichtblicke 2024 in ihrem ersten Satelliten- und Hauptaustragungsort Baden eröffnet. Die Begeisterung der Besucherinnen und Besucher in der vollen Stadtpfarrkirche war die Antwort auf die richtige Entscheidung der Stadt, kurzfristig Partnerstadt von Wien zu werden. Lichtprojektionen durch Diachrome – bearbeitete Glasscheiben – verwandeln die Lichtorte zu einem Gesamtkunstwerk und erzeugen völlig neue Sichtweisen. Bis 10. November können fünf ikonische Lichtorte in Baden zwischen Sonnenuntergang und 22 Uhr kostenlos besucht werden. Spezialführungen finden am 2., 4. und 10. November statt.

In Kooperation mit der Pfarre St. Stephan in Baden haben die Künstlerin Victoria Coeln, Stadtpfarrer Clemens Abrahamowicz, Vizebürgermeisterin Helga Krismer und Gerfried Koch vom Energiereferat der Stadtgemeinde einen faszinierenden Eröffnungsort ausgewählt. Hunderte Interessierte haben die Kirche am vergangenen Freitag bis auf den letzten Platz gefüllt. Passend zum Hauptthema Wasser wurde in der Kirche das Christensymbol Fische gewählt. Zur Musik von Bach bis Hindemith, gespielt von Margit Fussi an der Orgel und Martin Först am Cello, wurde das Kirchenschiff in bewegte Lichtkunst getaucht.
Auch Bürgermeister Stefan Szirucsek zeigte sich von der künstlerisch-stimmungsvollen Eröffnungsfeier begeistert: „Die Eröffnungsfeier hat uns alle beeindruckt. Ich lade herzlich dazu ein, die inszenierten Plätze nach Sonnenuntergang von einer völlig neuen Seite zu erleben und bei den Programmpunkten Lichtweg, Lichtbusse sowie den Licht&Schatten-Touren noch tiefer in die Lichtblicke einzutauchen.“
„Ohne Licht kein Leben auf der Welt. Und ohne Wasser auch nicht. Die künstlerischen Scheinwerfer inszenieren Baden neu und beleben unseren Geist. Ich bedanke mich für die Chance beim Klimafonds und der Künstlerin Coeln sowie bei Gerfried Koch, die Verbindung von Wasser, Klima und Energie aufzuladen. Ich denke schon an die Badener Lichtblicke 2025″, so die Vizebürgermeisterin Helga Krismer.

Handwerk statt Computeranimation
Das eingesetzte chromatische Licht entsteht durch Brechungen des Lichts in den künstlerisch bearbeiteten Filtergläsern, die in den Projektoren eingesetzt sind. Es zeichnet sich durch eine besondere Reichhaltigkeit und Spektralfarben an den Kanten der Linien und Grafiken aus. Im Projekt Lichtblicke verzichten die Künstlerinnen und Künstler auf jeglichen Einsatz von computergenerierten Bildern. Es sind Projektionen ähnlich den Dias vor der digitalen Fotografie.
Aus den bestrahlten Objekten entstehen sogenannte Chromotope. Das sind Lichtkunstwerke, die aus der Verbindung des Ortes mit der künstlerischen, ortsspezifischen Lichtintervention zustande kommen. Die Künstlerinnen und Künstler nehmen Bezug auf die Leitthemen der Wiener Lichtblicke – Wasser, Licht, Energie und Demokratie. Die Chromotope laden dazu ein, Teil der Kunst zu werden und sie selbst mitzugestalten.

Victoria Coeln, Künstlerin und Initiatorin über die Motivation hinter dem Projekt: „Die Wiener Lichtblicke und ihre Partnerinnen und Partner aus demokratischen Institutionen, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Zivilgesellschaft wollen die breite Bevölkerung in öffentlichen Räumen ansprechen und für das Zusammenarbeiten an einem guten Klima für die Umwelt, die Gesellschaft und die Zukunft der Demokratie gewinnen.“
Gerfried Koch, Manager der Klima- & Energiemodellregion Baden: „Es war ein Kraftakt, in knapp einem Monat dieses Lichtprojekt in Baden auf die Beine zu stellen. Dafür braucht es begeisterte Partner und ein perfektes Zusammenspiel. Es freut mich, dass wir mit diesem grenzüberschreitenden Kunstprojekt aktuelle Themen in positives Staunen verwandeln.“

Lichtweg, Lichtbusse und Licht&Schatten-Touren
Die Klimamodellregion und Kurstadt Baden ist der allererste Satellitenort der Wiener Lichtblicke. Die Pionierstadt der Klimaneutralität wurde auf Empfehlung des Klima- und Energiefonds ausgewählt. Jeden Abend von Sonnenuntergang bis 22 Uhr werden hier nun fünf ikonische Orte Lichtkunst aus Sonnenlicht durchflutet.
An drei Abenden, am 2., 4. und 10. November, wird ein neuer Badener Elektro-Citybus zum fahrenden Lichtkunstwerk. Treffpunkt der Tour am Vorplatz des Bahnhofs um 18.30 Uhr. Stadtführerin Christine Triebnig-Löffler wird die Verbindung von Lichtkunst, den ausgewählten Orten und Objekten, sowie dem Leitthema in spannende Erzählungen packen und zu allen Lichtorten führen.
Für die Lichtorte Frauenbad (Arnulf-Rainer-Museum), Mühlbach (Josefsplatz), Ursprungsquelle & Sommerarena (Kurpark), Kaiserhaus (Hauptplatz), Kirche St. Stephan haben die Künstlerinnen und Künstler Francesca Centonze, Victoria Coeln, Ahoo Maher, Olaf Osten und Deborah Sengl spezielle Lichtgrafiken geschaffen.
Bernd Vogl, CEO Klima- und Energiefonds: „Gemeinsam mit den Wiener Lichtblicken wollen wir in Baden Signale für eine ‚Energiezukunft der Fülle‘, angetrieben mit dem Licht der Sonne, aussenden. Energie aus Sonnenlicht steht in Form von Sonne, Wind, Wasser und Biomasse im Überfluss zur Verfügung und wird so den kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien ermöglichen. Lichtkunst verbindet Kreativität, Schönheit, Lebenslust und leuchtet für einen guten gemeinsamen Weg in eine erneuerbare Zukunft.“
Der Strombedarf für die Lichtkunst in Baden wird von den Photovoltaikanlagen der Stadt in nur 30 Minuten in elektrische Energie umgewandelt. Alleine die Stromspeicher der Gemeinde Baden speichern untertags das 10fache des Stromverbrauchs, der dann abends für die Lichtkunst benötigt wird.
Die Wiener Lichtblicke 2024 wurden mit einer Licht-Staffel-Fahrt vom Karlsplatz in Wien, über das Amalienbad und den Wasserturm in Favoriten bis nach Baden gestartet. Die Fahrt mit den Lichtprojektionen in der Licht-Tram Wien und im Elektro-City-Bus Baden wurde durch akustische Performanceeinlagen an den Zwischenstopps zu einem Erlebnis.
Anmeldung für alle Führungen in Baden und Wien unter: www.wienerlichtblicke.at/programm-2024/
Weitere Informationen zum Festival unter: wienerlichtblicke.at
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