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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zum Bericht der Historikerkommission: „Niederösterreich ist ein stolzes Land. Ausdruck unserer Verbundenheit mit Niederösterreich ist unsere Landeshymne. Ich bin sehr froh, dass wir in unserer Haltung Rückenwind durch diese angesehene Historiker-Kommission erhalten haben. Der Alarmismus der Protestbriefverfasserinnen und -verfasser hielt einer sachlichen Prüfung nicht stand. Damit steht fest: Unsere Hymne bleibt unsere Hymne und die lassen wir uns nicht umtexten.“

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner Foto: © NLK

Landesrat Ludwig Schleritzko bedankt sich als zuständiger Landesrat bei der Kommission und dem NÖ Landesarchiv für die Aufarbeitung: „Die Vergangenheit von Ginzkey weist dunkle Flecken auf. Diese Flecken wurden von der Kommission fundiert und transparent aufgearbeitet. Wichtig ist dabei aber, dass uns die Expertinnen und Experten bestätigen, dass der Hymnentext absolut unbedenklich ist. Das bestärkt uns in unserer Entscheidung, den Text unserer Hymne nicht zu ändern. Denn wenn es um unsere Landeshymne geht, lassen wir uns nicht von Emotionen leiten, sondern entscheiden auf Basis historischer Fakten.“

Kommissions-Vorsitzender Stefan Karner: „Der Hymnen-Text ist weder fremdenfeindlich noch antisemitisch, er ist konventionell und eher typisch für die 1950er Jahre. Die Kommission fordert daher keine Neuausschreibung. Ihr Autor Ginzkey ist allerdings problematisch: Mit 70 trat er 1942 der NSDAP bei, war zuvor u.a. Freimaurer und Funktionär im ‚Ständestaat‘ – ein politisches Chamäleon. Als ‚Minderbelasteter‘ kam er nach 1945 zu höchsten Ehren der Republik. Die Kommission empfiehlt eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Person Ginzkeys durch eine Konferenz und eine Publikation.“ Diese vom NÖ Landesarchiv organisierte Tagung wird im November dieses Jahres in St. Pölten stattfinden.

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