Neue Kampagne „Gemeinsam lösen wir`s!“ soll bei psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen helfen
Am kommenden Montag beginnt für rund 210.000 Schülerinnen und Schüler in Niederösterreich das neue Schuljahr: Im Rahmen einer Pressekonferenz im NÖ Landhaus am heutigen Donnerstag informierte Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister gemeinsam mit Bildungsdirektor Karl Fritthum und Abteilungsleiterin Ulrike Hanka vom Jugendrotkreuz über den Schulstart und neue Schwerpunkte im Schuljahr 2025/26: „Am aufregendsten wird der Schulstart am Montag für die 18.738 Taferlklassler“, berichtete Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, das seien etwa gleich viele wie im Vorjahr. 16.492 Schülerinnen und Schüler starten in die Sekundarstufe, so die Landesrätin: „5.836 Schülerinnen und Schüler besuchen die erste Klasse einer AHS, 10.656 die erste Klasse einer Mittelschule. Die Entwicklung ist stabil, sie zeigt, dass die Mittelschulen eine wichtige und tragende Säule der Bildung in Niederösterreich sind.“ Durch Schwerpunkte wie MINT, Musik, Gesundheit und Soziales, Sport sowie individuelle schulautonome Schwerpunktsetzungen würden die Mittelschulen weiter gestärkt, „außerdem gibt es zehn KI-Pilotschulen, die Teilnahme an Begabungs- und Begabtenförderung sowie Bildungs- und Berufsorientierung“, sagte Teschl-Hofmeister weiter. Die Sommerschule besuchten in den vergangenen Ferien 7.000 Schülerinnen und Schüler, unterstützt von rund 710 Pädagoginnen und Pädagogen sowie 280 Studentinnen und Studenten, an 162 Standorten.

Inhaltliche Schwerpunkte im neuen Schuljahr seien erstens die Digitalisierung, vor allem das Thema KI sei laut der Bildungslandesrätin sehr präsent: „KI darf nicht verboten werden, ganz im Gegenteil, wir wollen Schülerinnen und Schüler im Umgang mit solchen Tools bilden und auf Gefahren aufmerksam machen.“ Beim KI-Projekt des Bundes wurden 22 Schulen aus Niederösterreich ausgewählt, davon zehn Mittelschulen. Gleiches gelte für den Umgang mit dem Smartphone, hier werde das Projekt „Handy-kompetente Schule“ fortgesetzt.
Ein weiterer Schwerpunkt sei der Gewaltschutz an Schulen: „Ein achtsamer Umgang und ein respektvolles Miteinander sind wichtige Grundlagen für ein gutes Schulklima“, informierte Teschl-Hofmeister, Hausordnungen seien wichtig für die Wertebildung. Allein im letzten Schuljahr gab es 64 abstrakte Amokbedrohungen an Schulen: „Das Land Niederösterreich und die Bildungsdirektion unterstützen die Schulen intensiv bei derartigen Bedrohungen. Wir wollen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrenden die Gewissheit geben, dass die Schule immer noch ein sicherer Ort ist.“ Hierbei gehe es vor allem um die psychische Gesundheit der Kinder und das Schulklima, setzte die Landesrätin fort: „Es gibt in diesem Zusammenhang viele Hilfsangebote und ein gutes Netz. Deshalb starten wir gemeinsam mit dem Jugendrotkreuz die Kampagne ,Gemeinsam lösen wir`s!‘ mit Plakaten und Foldern – für die beste Zukunft unserer Kinder. Das Miteinander ist dabei ein wichtiger Punkt: Niemand darf glauben, er steht hilflos da, wenn er irgendwo ein Problem hat.“
Abteilungsleiterin Ulrike Hanka vom Jugendrotkreuz NÖ beschrieb zur Kampagne: „Die Kinder und Jugendlichen, aber auch Erwachsene, sind vermehrt psychischen Belastungen ausgesetzt. Pünktlich zum Schulanfang präsentieren wir das Projekt ,Gemeinsam lösen wir`s!‘, das Ausbildungskurse für Lehrerinnen und Lehrer in Erster Hilfe beinhaltet, die dann Lehrende sowie Schülerinnen und Schüler ausbilden.“ Für Schülerinnen und Schüler stehen kostenlose Intensiv-Workshops für Psychische Erste Hilfe zur Verfügung, die nach dem Prinzip „Look, Listen, Link“ Schülerinnen und Schüler sensibilisieren sollen, belastende Situationen in ihrem Umfeld zu erkennen und betroffene Personen zu unterstützen.
Bildungsdirektor Karl Fritthum sagte zum Thema Personalbedarf im kommenden Schuljahr: „Wir haben über den Sommer unsere Hausaufgaben gemacht und können jede Stelle besetzen, in Zahlen heißt das, dass wir im Pflichtschulbereich und in den Berufsschulen 800 Pädagoginnen- und Pädagogenstellen ausgeschrieben haben, im höheren Bereich waren es rund 500 Planstellen.“ Das seien etwas weniger als in den Vorjahren, so Fritthum: „Rund 70 davon sind Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger.“
Zum Thema Gewaltschutz ergänzte der Bildungsdirektor: „Gewaltschutz und Sicherheit sind an den NÖ Schulen ein zentrales Thema. Schulen müssen laufend vorbereitet und begleitet werden, wenn es darum geht, ein möglichst sicheres Umfeld zu schaffen. Ich werde daher in den nächsten Tagen einen Krisenerlass an alle Schulen versenden, der konkrete Handlungsanleitungen enthält, was man in Krisen tun kann und wie man die Schule auf diese vorbereitet.“ Weiters gebe es auch eine eigene Checkliste zum schulischen Krisenmanagement, Orientierungshilfen zum Erkennen einer möglichen Radikalisierung und Maßnahmen zur Gewaltprävention.
Zahlen – Daten – Fakten 2025/26
Die Gesamtzahl aller Schülerinnen und Schüler beträgt auch im Schuljahr 2025/26 knapp über 200.000, davon 18.738 Taferlklassler im ersten Schuljahr.
16.492 Schülerinnen und Schüler machen nach der Volksschule den nächsten Schritt ihrer Ausbildung. Die erste Klasse einer AHS werden davon 36 % besuchen und die erste Klasse einer Mittelschule werden 64 % besuchen.
Anzahl der Schulen | ||||
APS (allgemeinbildende Pflichtschulen) | 1.029 | |||
AHS (allgemeinbildende höhere Schulen) | 66 | |||
BMHS (berufsbildende mittlere und höhere Schulen) | 91 | |||
BPS (berufsbildende Pflichtschulen) | 22 | |||
Gesamt | 1.208 |
In NÖ Pflichtschulen unterrichten rund 15.040 Pädagoginnen und Pädagogen. Darüber hinaus gibt es rund 4.000 AHS – Pädagoginnen und Pädagogen und rund 3.600 Pädagoginnen und Pädagogen, die in einer BMHS unterrichten.