Wenn Italien ruft

Anzeige

AUTOTEST. Hyundai Tucson FL GO! Plus 1,6 T-GDi HEV 4WD AT

Wieder einmal ruft uns die Obere Adria, und wir reisen kurzerhand nach Lignano Sabbiadoro, in das altehrwürdige Hotel Marin direkt an der Via Lungomare. Glücklicherweise können wir unseren 1000 km Trip mit dem erst kürzlich einem umfangreichen Facelift unterzogenen Hyundai Tucson Hybrid mit einer Systemleistung von 215 PS, Allradantrieb und 6-Gang-Automatik unternehmen. Ist der koreanische SUV ein perfekter Reisebegleiter?

Einen Tag vor Urlaubsantritt dürfen wir den in der passenderweise klingenden Außenfarbe “Sailing Blue Pearl” lackierten Tucson in Empfang nehmen. Eine erste Runduminspektion verrät: Beim Exterieur sind die Änderungen nicht wirklich auffällig ausgefallen, warum sollte auch das gefällige Design des Bestseller-SUV verändert werden! Die Lichtsignatur an der Front wurde marginal retuschiert, daher blieb auch von vorne der hohe Wiedererkennungswert erhalten. Jetzt sind im Dark-Chrome-Kühlergrill feine, kantige Linien angeordnet, die sich mit vergrößerten, sogenannten ‘Parametric Jewel’-Tagfahrleuchten zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen. Stoßfänger und Unterfahrschutz wurden ‘vereint’, das macht den Auftritt des Tucson noch kraftvoller. An der Seitenansicht wurden einige Kanten noch schärfer gezeichnet, aber die grundsätzliche Silhouette und die Abmessungen mit einer Länge von 4,51 m und Breite von 1,86 m blieben gleich. Dank Ausstattungslinie GO! Plus sind ab der B-Säule sämtliche Scheiben abgedunkelt. Und wie bei jedem Modellwechsel wurde auch am Felgendesign ‘geschliffen’, unser Test-Tucson rollt auf breiten 18 Zoll Leichtmetallfelgen und eben solcher Bereifung durch die Lande.

1 von 9

Im modern angerichteten Interieur verwöhnt der Tucson wie gewohnt mit sehr viel Platz, vorne wie im Fond ist die Bein- und besonders die Kopffreiheit üppig. Die Kids haben schon bald Proviant und Getränke in den zahlreichen Fächern und Getränkehaltern verstaut. Unser Urlaubsgepäck schlichten wir locker in das 616 Liter fassende Gepäckabteil, auch ohne die hintere Sitzlehne umlegen zu müssen. Der separate Stauraum unter dem hochklappbaren Wagenboden ist für den kleinen Florian der ideale Platz für seine Urlaubsutensilien, so können auch die wirklich wichtigen Dinge wie Sand- und Wasserspielzeug, Teddybär etc. eigens untergebracht werden. Und praktischerweise öffnet und schließt uns der Kofferraumassistent elektrisch die Heckklappe.

Im Innenraum sind die Änderungen aber tatsächlich tiefgreifender ausgefallen: Hinterm neu designten Lederlenkrad erstrahlt eine völlig neue, digitale Armaturenlandschaft à la Ioniq 5/6. Zwei 12,3 Zoll Displays sind zu einer Einheit zusammengefasst, die Bedienung insgesamt mustergültig intuitiv. Vor der mitternächtlichen Abfahrt bemühen wir das Navi um eine Zielführung an die Zieladresse – ein Kinderspiel. Die Anfahrt wählen wir dabei über den steirischen Präbichl, die Rückreise wird uns über Salzburg führen.

1 von 6

Den Antrieb unseres Urlaubsgefährts übernimmt ein 215 PS starker Vollhybridantrieb, genug Power um vollbepackt die zahlreichen Passstraßen zügig zu erklimmen. Das Werk verspricht einen Sprint von 0 auf 100 km/h in nur 8,6 Sekunden und 186 km/h Höchstgeschwindigkeit – absolut glaubwürdig, so druckvoll das Motorenduo auf jede kleinste Gaspedalbewegung reagiert. Das 6-Gang-Automatikgetriebe sortiert stilgerecht die Gänge, im Fahrmodus Sport natürlich besonders ‘flott’. Ermüdungsfrei und entspannt legen wir die ersten 300 gebirgigen Kilometer zurück, jetzt wartet die Autobahn bzw. Autostrada bis Latisana. In der Nähe von Villach machen wir einen ersten Boxenstopp und sind gespannt auf den Verbrauch: 6,7 Liter auf 100 Kilometer sprechen für Effizienz. Brav halten wir uns nun an die italienischen Geschwindigkeitsbegrenzungen, der Tucson läuft auch auf der Autobahn zu großer Form auf – adaptiver Tempomat und der Autobahnassistent leisten hervorragende Unterstützung. Gerade Geschwindigkeiten um 130 km/h meistert der SUV mit hervorragendem Federungskomfort, niveauvoll leise bringt uns der Koreaner dem Ziel näher. Die Anfahrt ins Hotel Marin ist unser letztes Stück des Urlaubsweges: in den engen Gassen und den vielen TouristInnen auf den Straßen präsentiert sich der Tucson als sehr übersichtlich, die zahlreichen Ausstattungsdetails wie Toter-Winkel-Assistent, Rückfahrkamera, Parksensoren vorne und hinten machen Einparken, Rangieren wirklich easy.

Am Ziel angekommen, genießen wir relaxt – trotz der 6-stündigen Anreise – die Frühstücksterrasse unseres Hotels, bisher war der Hyundai Tucson ein sehr komfortables Urlaubsauto. Die Luxusausstattung mit Sitz- und Lenkradheizung, Fensterheber elektrisch 4-fach, Zentralverriegelung, induktive Ladestation, Infotainmentsystem inkl. Navigation, Hifi-System, Hyundai Bluelink, Live Service, Over The Air Updates, 2-Zonen-Klimaautomatik etc. macht längste Strecken zu kurzen Distanzen. Mit Schaudern denken wir kurz an das Ende unserer Italienwoche, allerdings wird uns diesmal der Hyundai Tucson auch die Heimreise etwas versüßen.

Fazit: Kaum zu glauben, der aktuelle Hyundai Tucson ist in vielen Details nochmals wertiger geworden. Beim ohnehin stylischen Exterieur war kaum etwas zu verbessern, im Interieur wurde der Tucson nun an das Niveau der vollelektrischen Ioniq-Baureihe angehoben. Der Hybrid-Antrieb ist kräftig und sparsam zugleich, der elektronische Allradantrieb eine weitere Stärke des Koreaners. Damit wird der bisherige Verkaufserfolg des Tucson sicher prolongiert. Übrigens, der aktuelle Tucson ist auch als Plug-in-Hybrid sowie weiterhin mit sehr sparsamem Benzin und zwei Dieselantrieben erhältlich, die Preise starten bei 29.990 Euro.

Fotos: © slz

Anzeige