World Car of the Year

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Autotest. Hyundai IONIQ 6 Top Line Long Range 2WD

Mit dem Streamliner IONIQ 6 will man bei Hyundai ein neues Kapitel in Puncto elektrischem Verbrauch und Reichweite aufschlagen. Kann die Limousine den hohen Erwartungen gerecht werden? Wir klären dies in einem umfangreichen Test der Variante mit 229 PS, 77,4 kW/h Batterie und bester Ausstattung Top Line.

Nicht umsonst wurde der neue Hyundai IONIQ 6 zum World Car of The Year 2023 gewählt: Denn tatsächlich, der Koreaner wirkt extrem modern anmutend, sogar unter den rein aktuellen E-Fahrzeugen eine absolute Ausnahmeerscheinung. Schon optisch scheint der IONIQ 6 perfekt im Windkanal entwickelt worden zu sein und unser erster Eindruck täuscht nicht: ein CW Wert von sagenhaften 0,21 bestätigt diese Vermutung. Der Hyundai „duckt sich tief“, wirkt diesbezüglich sogar wie eine Sportlimousine, viel „Spoilerwerk“ rundum unterstreicht dies gekonnt. Mit einer Länge von 4,85 m besitzt der Koreaner eine stattliche Silhouette, die geschwungenen Design-Linien sind sicherlich das Erkennungsmerkmal des IONIQ 6. Die Front bestimmen die speziellen LED Scheinwerfer mit Matrix-Technologie, im Heck ein elliptischer vom Flugzeugbau abgeleiteter Heckspoiler aus glasähnlichen Materialien mit ebenfalls unverwechselbarer LED Lichtsignatur. Sogar die 18“ Leichtmetallfelgen sind vollständig geschlossen und sorgen mit vielen weiteren Details wie bündigen Türgriffen, optimierten Radkästen, schlanken Lufteinlässen, aktiven Luftklappen etc. für eine entsprechende Aerodynamik. Das absolute Highlight im Exterieur sind zudem die optionalen digitalen Außenspiegel, deren Kamerabilder werden in OLED-Displays in den Innenraum links und rechts projiziert.

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Der Innenraum wird von einem luftigen Ambiente und Luxus dominiert. Platz gibt es ausreichend vorne wie im Fond, trotz der Coupéform des Testwagens. Das Kofferraumvolumen beträgt 401 Liter, unter der „Motorhaube“ passen in den Frunk nochmals 45 Liter. Selbstverständlich öffnet und schließt der Kofferraumdeckel mittels Kofferraumassistenten automatisch elektrisch, die Heckklappe schwingt weit auf. Vorne sind die Relax-Sitze beheiz- und belüftbar, die hinteren Sitze beheizbar. Das Cockpit ist im Grundsatz natürlich dem IONIQ 5 angelehnt, aber nochmals „limousinenhafter“ und gefühlsmäßig auch wertiger aufbereitet. Die digitalen Armaturen mit dem 12,3“ LCD Bildschirm sowie dem 12,3“ Infotainmentsystem mit LCD-Farbdisplay sind wie gewohnt zu einer Einheit zusammengefasst.
Auch bei Hyundai wird Nachhaltigkeit längst aktiv gelebt, dies beweisen die verwendeten, recycelten Materialien. Das verwendete Leder wird beispielsweise ökologisch gewonnen, aus Meeresabfall werden die Teppichböden hergestellt, etc. Bei nächtlichen Ausfahrten beeindruckt uns besonders die Ambientebeleuchtung, diese ist nicht nur individuell konfigurierbar sondern es lässt sich in 64 verschiedenen Farbtönen gustieren.
Das insgesamt typische Hyundai-Cockpit ist ergonomisch und in Puncto Bedienerfreundlichkeit vorbildlich gestaltet, schnell findet man sich zurecht, die Koreaner geben sich sehr europäisch.

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Die Top Line Ausstattungsliste beinhaltet: BOSE-Premium Soundsystem, Head-up Display, Pedale in Aluminiumoptik, induktive Ladestation, 360° Übersichtskamera, Privacy Glass, Navigationssystem inklusive Hyundai Bluelink, MapCare, Live Service, Schnittstelle Android Auto und Apple CarPlay, beheizbares Lederlenkrad, Wärmepumpe etc. Die Sicherheitsausstattung umfasst noch Autobahnassistent, Geschwindigkeitslimitassistent, Spurfolge- und Spurhalteassistent, Einparkassistent, Parkhilfe mit Notbremsfunktion, Toterwinkelassistent mit Monitor, etc.
Genug der schönen Worte, wie fährt sich nun der IONIQ 6? Schon nach dem Start per Start/Stop-Taste zeigt sich, dass sich der enorme Aufwand von Hyundai bezüglich Aerodynamik gelohnt hat: Die volldigitalen Armaturen zeigen am
Display eine Reichweite von 528 Kilometern an – ein Sensationswert, den wir zunächst nicht glauben können. Daher legen wir unsere Testfahrten zügig an und bemühen häufig den Fahrmodus „Sport“ – jedes Niedertreten des Gaspedals quittiert der Koreaner mit heftiger Beschleunigung. Überholmanöver gestalten sich zum Kinderspiel. Der 168 kW/229 PS starke Elektromotor katapultiert den Hyundai von 0 bis 100 km/h in gestoppten 7,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei begrenzten 185 km/h. Auf der Autobahn schwebt der Streamliner dank des sensationell niedrigen Luftwiderstandes nicht nur geräuschlos dahin, auch die Reichweite verliert kaum an Wert. Wir jagen den IONIQ 6 aber auch über Landstraßen und dennoch: mit einer Tankfüllung schafft der Stromer immer zumindest 500 Kilometer – wir sind echt „geflasht“. Überhaupt wird das Stromern zum reinsten Vergnügen, denn unser Testwagen verwöhnt mit wahrlich Luxus und Komfort und sämtliche Assistenten wie der Autobahnassistent funktionieren sensationell. Übrigens schon nach kurzer Zeit haben wir uns auch an das Wegfallen der herkömmlichen Außenspiegel gewöhnt und immer besser gefällt uns das Fahren mit den kamerabasierten Bildern der beiden OLED Displays.
Natürlich dirigieren wir den Hyundai auch energiesparend über die Straßen, im Fahrmodus ECO – der übrigens cooler Weise auch farbig mit Leuchtdioden am Lenkrad angezeigt wird – schafft der Koreaner echte Fabelwerte. Noch dazu kann der Ioniq 6 mittels 800 Volt Ladetechnologie „betankt“ werden. Am Schnelllader fließen oftmals bis zu 240 kW/h in den Akku, damit wird das Aufladen der 77,4 kW/h Batterie zur „Minutenangelegenheit“ und ein Mittagsmenü geht sich zeitlich nicht mehr aus. Die Verbräuche pendeln sich zwischen 13,3 und 14,9 kW/h ein – ein absoluter Topwert.

Fazit: Der Hyundai IONIQ 6 hat zu Recht den Award „Auto des Jahres 2023“ erhalten. Der Koreaner besticht mit futuristischem Design, ist voller Innovationen, fährt sich sportlich und dennoch luxuriös und schlägt in puncto Effizienz tatsächlich die Konkurrenz. Der Preis ist klassenüblich, der neue Hyundai IONIQ 6 kostet ab 55.490 Euro, derzeit gibt es sogar auf einige Modelle einen Ausstattungsbonus in Höhe von 5.000 Euro. Unbedingt selber testen!

Foto: © slz

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