Nach einem bisher schwierigen Jahr 2023 blickt der Spielwarenhandel hoffnungsvoll auf das Weihnachtsgeschäft. „Der Fachhandel punktet, die Konsumausgaben stagnieren, aber es wir wieder vermehrt im Fachhandel gekauft“, nennt Niederösterreichs Obmann des Papier- und Spielwarenhandels, Andreas Auer, aktuelle Zahlen zu den Trends für Weihnachten.
Das Kaufverhalten der Kunden habe sich in den vergangenen Jahren verändert: „Es wird gezielter gekauft. Bei Kindern will man nicht sparen. Geschenke werden oftmals bewusst vor Ort gekauft, um heimische, kleine Geschäfte zu unterstützen“, fasst Auer die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung des Bundesgremiums zusammen.
Der Spielwarenfachhandel kämpfe aktuell mit sinkenden Margen sowie steigenden Herstellungs- und Fixkosten. Der Spieletrend hat sich etwas abgeschwächt, ebenso der Verkauf von Puzzles.
Lizenzumsätze (z.B. Marvel, Disney, Pokemon, Horse Club, Star Wars) wachsen hingegen und erreichen einen Anteil von über 20 Prozent vom Gesamtumsatz. „Obwohl die Konsumentenausgaben stagnieren, können wir im Spielwarenhandel die Umsätze auf hohem Niveau halten. Spielwaren gehören nach wie vor zu den Top 3 der Weihnachtsgeschenke“, weiß Auer.
Fachhandel punktet
Der Fachhandel leidet derzeit unter der, im europäischen Durchschnitt, immer noch hohen Inflation. Reale Umsatzeinbußen mussten deshalb verzeichnet werden. Hoffnung macht die Erfahrung, dass sich das Weihnachtsgeschäft bisher immer als relativ krisensicher erwiesen hat. „Heuer wird wieder mehr im stationären Handel gekauft“, erklärt der Obmann und geht ins Detail. 65 Prozent der Befragten geben an, dass sie gerne im Fachhandel stöbern und sich zum Kauf inspirieren lassen. 89 Prozent schätzen die Möglichkeit, das Spielzeug ausprobieren und anfassen zu können. 56 Prozent begrüßen es, das Spielzeug gleich mitnehmen zu können. 66 Prozent kaufen im Fachhandel aufgrund der kompetenten persönlichen Beratung. Lokaler Einkauf stärkt die regionale Wirtschaft. Zur Unterstützung hat die Wirtschaftskammer Niederösterreich die Kampagne #ichkauflokal (www.ich-kauf-lokal.at) gestartet.
Die Branche in Zahlen
In Österreich gibt es rund 455 Spielwarenfachgeschäfte, in Niederösterreich sind es rund 100. Verglichen mit anderen EU-Staaten gibt es in Österreich viele kleine Geschäfte, die oft seit Generationen gewachsen und im Besitz der Unternehmer:innen sind. Der Umsatz 2022 beträgt österreichweit rund 255 Millionen Euro, in Niederösterreich gut 59 Millionen Euro. Österreichweit sind rund 1.700 Personen im Spielwarenhandel beschäftigt.
Die Spieletrends 2023
1. Lego ist die absolute Nummer 1: Themen wie Lego Technic, Creator, Harry Potter und Lego City.
2. Lizenzspielwaren und Themenwelten: Playmobil, Paw Patrol, Barbie-Puppen, Schleich Horse Club, Star Wars, Pokemon, Harry Potter, Avengers, Marvel und Disney
3. Sammeln und Tauschen liegt bei Mädchen und Buben voll im Trend. Es werden Spaß und soziale Kompetenz gefördert: Pokemon, Lorcana und andere Sammelkarten, TopModel, Schleich.
4. Brettspiele, Familien- und Gesellschaftsspiele sowie Puzzles. Kinderspiel des Jahres 2023: Mysterium Kids – Der Schatz von Kapitän Buh. Spiel des Jahres 2023: Dorfromantik – Das Brettspiel. Kennerspiel des Jahres 2023: Challengers
5. Hochwertiges Spielzeug aus natürlichen Materialien, Holzspielzeug (Matador, Goki) und nachhaltige Produkte aus ökologisch und biologisch abbaubaren Materialien (BioBlo, BioBuddi)
6. Bastel- und Kreativartikel z.B. Bastelperlen, Strickliesl, Handlettering, Kratzbilder, Malen nach Zahlen, Diamond Dots
7. Tonibox und Tonies. Audiosystem, das für Kinderhände und –ohren gemacht wurde. Es ist spielend einfach zu bedienen. Durch Hörfiguren werden digitale Inhalte greifbar.
8. RC-Fahrzeuge
Fotocredit: Andreas Kraus