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AUTOTEST. Smart #1 BRABUS

Nachdem uns bereits die 272 PS Version des neuen Smart sehr überzeugt hat, dürfen wir nun ans Steuer der 315 kW/428 PS BRABUS-Variante. Wie passt die gewaltige Power mit den kompakten Abmessungen des #1 zusammen?

Schon hinlänglich bekannt, der 2023 neu am Markt erschienene Smart ist in den Abmessungen wesentlich größer geworden, aus dem ursächlich zweisitzigen Kleinstwagen ist nunmehr ein praktischer, handlicher 4,30 m Kompaktwagen geworden. Typisch für E-Fahrzeuge trägt der #1 vorne und hinten ein durchgehendes Leuchtenband inklusive CyberSparks LED+ Scheinwerfern sowie dynamischen Heckleuchten. Die Glattflächigkeit und wenige Kanten sowie ausfahrende Türgriffe sorgen für gewollt wenig Luftwiderstand. Die BRABUS-Variante ist zusätzlich mit zahlreichen sportlichen Details „angereichert“: Egal ob bei der Lackierung, dem 19“ Felgendesign, Karosserieanbauteilen – tief duckt sich der BRABUS auf der Straße und wartet auf Befehle. Ein weiteres dynamisches Design-Merkmal des stärksten Modells: Zwei Lufteinlässe auf der Motorhaube. Immerhin arbeiten Smart und BRABUS schon seit 2003 sehr erfolgreich zusammen, beim aktuellen Modell widerspiegelt sich diese langjährige, enge Kooperation mit dem Bottroper Edeltuner ganz besonders: die höchste Qualitätsanmutung und der gleichzeitig sportlich-edle Stil des #1 – sei es im Ex- oder Interieur – verleihen dem Fahrzeug eine gehobene, stilvolle Note!

Nach dem Einsteigen sitzen wir auf feinen Microfasersitzen in Wildlederoptik, das ikonische BRABUS-Logo ist passgenau in den Kopfstützen eingearbeitet. Die leuchtend roten Sicherheitsgurte und weitere „rote Details“ verraten abermals die motorische Potenz des Testwagens. Überraschenderweise sind die Sportsitze eher weich ausgeführt, diesbezüglich ist auch die BRABUS-Variante des Smart #1 vielmehr auf Komfort als auf „Sport“ ausgelegt. Den passenden Seitenhalt findet man speziell vorne sitzend ausreichend, der breite, hohe Mitteltunnel bietet nicht nur eine hervorragende Armauflage sondern vermittelt zusätzlich dynamisches Ambiente. Insgesamt ist das Platzangebot gleich den zivileren Versionen, der geräumige Fußraum im Fond ist wirklich nochmals erwähnenswert. Das Kofferraumvolumen fasst zumindest 313 Liter, es kann aber dank der 60/40 teilbaren und umlegbaren Rücksitzbank entsprechend erweitert werden. Nicht zu vergessen, ganz vorne wartet noch ein 15 Liter Frunk zum Transport des Ladekabels oder Briefpost.
Die volldigitalen, vielfach konfigurierbaren Armaturen der 9,2 Zoll Instrumententafel gefallen mit einer besonderen Optik und eigenen Graphiken, gleiches gilt für den mittig aufgesetzten 12,8 Zoll Full HD Touchscreen – der eigentlichen, intuitiv zu bedienenden Kommandozentrale des Smart. Die leistungsstarke Software ermöglicht einige Darstellungen wie eine drehende Weltkugel oder einen Fuchs als Avatar!

Die Ausstattung „spielt quasi alle Stückerl“, Highlights wie ein 10 Zoll Head-Up-Display, Panoramaglasdach, Beats-Sound-System, Ambientebeleuchtung, Sitz- und Lenkradheizung, Wärmepumpe, Smart Pilot Assistenzpaket mit adaptivem Tempomat, Spurhalteassistent, Toter-Winkel-Erkennung, Verkehrszeichenerkennung, Spurwechselassistent, Autobahnassistent, automatischer Parkassistent, 360° Kamera etc. sind selbstverständlich.

Bärenstark präsentiert sich dann der Antrieb des Smart #1 BRABUS: die zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse leisten in Summe brachiale 315 kW/428 PS, Allradantrieb inklusive. Wählt man aus den Fahrmodi den Modus „BRABUS“ aus, so schiebt der 1,9 Tonner ansatzlos und ohne Schlupf in 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Wahnwitzig wird jedes Niedertreten des rechten Pedals bis zur begrenzten Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h in Vortrieb umgewandelt, dieser Smart ist eine echte Fahrmaschine. Mitreisende werden beim Beschleunigen nachhaltig mit dem Kopf in die Kopfstützen gedrückt, mit so einer blitzartig einsetzenden Power rechnen die Wenigsten. Auch querdynamisch hält der Testwagen mit „einschlägigen“ Sportwagen locker mit und mit 543 Nm Drehmoment steht immer Kraft zu Hauf zur Verfügung. Dabei kann der Smart auch durchaus das luxuriöse Gleiten, denn die zuvor erwähnte weiche Polsterung und die gänzlich fehlenden Abrollgeräusche bieten sehr hohen Langstreckenfahrkomfort.

Die moderne Ladetechnik ermöglicht „Schnellbetankungen“ mit bis zu 150 kWh, die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent beträgt damit um die 30 Minuten, danach kann die „Hetz und Hatz“ mit dem BRABUS aufs Neue losgehen. Der effiziente Verbrauch sorgt für ausreichend Reichweite, wer nicht ständig rast sondern gesetzeskonform unterwegs ist, der legt mit dem 66 kWh Nickel-Cobalt -Mangan-Akku bis zu rund 350 Kilometer zurück. Die WLTP-Werksangaben von zu 400 Kilometern können wir während der Testfahrten zwar nicht ganz realisieren, aber die Racing-Qualitäten des Testwagens machen uns langsames Fahren de facto fast unmöglich.

Fazit: Der Smart #1 BRABUS hat am Automobilmarkt in dieser Kompaktklasse kaum einen Mitbewerber. Der Stromer bietet Qualität und Ausstattung gepaart mit spezieller, moderner Optik. In der Brabus-Variante rundet ein fast schon infernalischer Allradantrieb das besondere Gesamtbild stimmig ab. Ein cooler Racer, jetzt sogar für die Familie!

Fotos: © slz

Technische Daten
smart #1 Brabus
Batteriekapazität 66 kWh
Leistung 315 kW/428 PS
Beschl. 0-100 km/h 3,9 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
Verbrauch komb. WLTP 18,2 kWh/100km
Reichweite WLTP 400 km
Listenpreis Toyota RAV4 ab 50.200 Euro
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