„Ohne Bargeld stirbt der Ort. Ein Bankomat für jede Gemeinde!“; Sechs Gemeinden im Bezirk Melk bereits von Bargeldversorgung abgeschnitten
Die Ausdünnung des ländlichen Raums wäre allgegenwärtig, meinen SPÖ-Bezirksvorsitzender MEP Dr. Günther Sidl, Abgeordneter zum Nationalrat Alois Schroll und GVV-Bezirksvorsitzender Bgm. Ing. Johannes Weiß, das manifestiert sich beim Abzug von Polizeistellen, der Post, des Nahversorgers, des Wirten und eben des letzten Bankomaten: „Sechs Gemeinden im Bezirk Melk sind ohne Bargeldversorgung – das sind Artstetten-Pöbring, Hofamt Priel, Raxendorf, Schollach
Schönbühel-Aggsbach und Zelking-Matzleinsdorf.“
59.918 Bürgerinnen und Bürger unseres Bundeslandes hätten eine durchschnittliche Wegstrecke zwischen drei und fünf Kilometer bis zum nächsten Geldautomaten, 22.748 müssten fünf bis acht Kilometer fahren, für 1.022 Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger heißt es die Schuhe für mehr als acht Kilometer zu schnüren. „Das ist inakzeptabel. Vor allem ältere, nicht technik-affine, Menschen würden so von ihrem Ersparten abgeschnitten. Und das hat auch eine Folgewirkung für den örtlichen Bäcker, den Wirt, die Greisslerei, etc. Wenn ich schon mal in einem anderen Ort bin, um Geld zu beheben, dann kauf ich mir dort auch mein Käsestangerl beim Bäcker und meine Milch und die Butter beim Nahversorger. So wird ein Ort auf Raten ausgehungert!“
Für rund 70 % sei Bargeld nach einer aktuellen Befragung der Österreichischen Nationalbank weiterhin das beliebteste Zahlungsmittel, weiß Sidl „95 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher können sich nicht vorstellen, auf Bargeld völlig zu verzichten. Menschen wählen Politiker, um innovative Neuerungen zur Verbesserung ihrer Lebenssituation zu erarbeiten, aber auch um Sicherheit zu bieten. In diesem Fall die Sicherheit jederzeit und an jedem Ort auf ihr Erspartes zurückgreifen zu können. Dafür wollen und werden wir sorgen und weiterhin für unser die von uns verlangte Strukturoffensive für vernachlässigte Regionen kämpfen, die unter anderem verbesserte Einkaufsmöglichkeiten, eine Ortskern-Belebung, mindestens einen Bankomaten in jeder Gemeinde und eine Standortgarantie für Polizeiinspektionen sicherstellen soll. Das ist als wichtiger Bestandteil unseres 5+1-Pakets für Niederösterreich, das allen Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern Entlastung und eine deutliche Verbesserung ihres Lebensstandards sein soll, zentraler Teil des Sven-Hergovich-Versprechens.“
Foto: © SPÖ BO Melk/Bernhard Wurm
